Beschreibung nach: Johann Georg Knie Übersicht der Dörfer, Flecken,
Städte und anderen Orte der königlich preußischen Provinz Schlesien, Zweite und verbesserte Auflage
von 1845
Rösnitz, Rozumic, Dorf und Allodium Ritter Gut der Herrschaft Obersch,
im Fürstentum Anteil Jägerndorf, Regierung Oppeln, Ober Landesgericht Ratibor, Oberschlesische Landschaft,
Leobschütz 3,5 Meilen Süd-Süd Ost, Post Katscher 1 Meile, Banquier Lejeune im Belgien, Patrimonalgericht
vereinigt für den Lichnowschen Patrimonalgericht zu Bolatis, (Director Pohl daselbst), criminaliter pro Dominio
[angewendet, wo diesem die Criminal-Jurisdiktion zusteht], durch eigene Patrimonalgericht,
165 Häuser, 959 Einwohner (57 katholisch), 1 evangelischer Pfarrer, (Superintentend Neiße). Patron die
Gemeinde der pro oneribus [gebraucht bei kirchlichen Einpfarrungen, wenn die Orte Baulasten tragen] eingepfarrten
Orte Rösnitz und Steuberwitz, zu denen pro actibus [nur gebraucht bei der Angabe von Orten, die einer Kirche
zugeschlagen sind, dass sie keine Lasten für die Unterhaltung des Systems tragen]: Branitz, Dischel und Rosen,
näbst den Städtel Zaudiz, Kreis Ratibor, jährliche eine Feuerpredigt (für beide)
Text Kirche siehe unten!
1 evangelische Schule, besteht seit 1582, da die Gemeinde wie bemerkt, fortwährend evangelisch blieb, das
Schulhaus neu seit 1837, 1 Lehrer, 1 Hilfslehrer, nur für den Ort, Collator Gemeinde (Superintentur Ratibor),
die Zinsen von 33Reichstaler zu Lehrmittel katholischer Kirche zu Thrän, Kreis Ratibor.
1 Brennerei, 1 Wassermühle, 0,5 Meilen östlich vom Dorfe, 2 Windmühlen West Nord-West am Dorfe,
9 Leinwebstühle, 19 andere Handwerker, 841 Schafe, 412 Rinder, Töpfertongruben
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Auf der Stelle der Rösnitzer Pfarrkirche stand eine kleine Kapelle,
sie ward 1580 zur Kirche vergrößert, 1628 Weinachten der Evangelischen genommen und Pastor vertrieben,
die Gemeinde blieb evangelisch selbst als 1671 Jesuiten hierher gesandt wurden. 1673 ward die Kirche
dem Pfarrer zu Thrän in Administration gegeben, 1742 erbaut die Gemeinde Rösnitz und Steuberwitz ein
evangelisches Bethaus, 1801 aber bekam sie durch richterlichen Entscheid die Pfarrkirche wieder. 1803 war diese
abgetragen, massiv erbaut und 1807 den 18. Oktober geweiht. Die mittlere Glocke des harmonischen Geläutes
trägt noch eine unentzifferte Schrift. Ein Taufbecken mit gotischer Schrift in getriebener Arbeit ist sehenswert,
auch ein auf Holzgeschriebenes Monument vom Jahre 1690, das bei der Reparierung des Kirchendaches gefertigt, weil
Schreiber unter den Augen der Kommission schrieb: "damals die ganze gemeinde augsburgscher Conffesion gewesen."
Ein Kirchbuch enthält Marthin Luthers Bild. Die Rösnitzer Kirche ist vieleicht die einzige in Schlesien,
der eine Sakristei fehlt.
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Ansichten der Rösnitzer Kirche vor 1945
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