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Die Bedeutung der häufigsten Familiennamen in Verwandschaftsbaum

Albrecht

Aus einer jüngeren Form des deutschen Rufnamens Adalbrecht (adal + beraht) entstandener Familienname. Die sehr hohe Anzahl heutiger Familiennamen, die aus Kurz- und Koseformen bzw. regionalen Varianten von Adalbrecht hervorgegangen sind, zeugt für die große Verbreitung des Rufnamens zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.-15. Jh.).
Die beiden Namenbestandteile (adal + beraht) sind z.B. in folgenden Familiennamen enthalten: in Adelbert, Albert und Albrecht, in Ab(b)recht, Apprecht, Appert, Aubrecht und Obrecht im alemannischen Raum, in den ostmitteldeutschen Mundartformen Olbrecht, Olbrich(t), Ulbrich(t), Ulbrecht, Ulbrig, Ulbert.
Patronymische Ableitungen sind u.a. niederdeutsch Alber(t)s, westfälisch Alberding, oberdeutsch Alberter und die latinisierte Form Alberti.



Elste

Göhre

Göres

Hoffmann

Standesname zu mhd. hoveman, mnd. hove(s)man, hofman >der zu einem Hofe gehörige Bauer, der einem Hofe zu Diensten verpflichtet ist; der ein Gehöft bewohnende Bauer<, auch >Diener am Hofe eines Fürsten<, fnhd. hofman >Bauer, der mit einem grundherrlichen Hof belehnt ist; Wirtschafter auf einem Gutshof<.

Kupfernagel

König
1) Übername zu mhd. künnic, künec >König< für jemanden, der in irgendeiner Weise in seiner Umgebung hervorragte (z.B. als Schützenkönig) oder einmal in einem Volksschauspiel die Rolle des Königs übernommen hatte. Dieser Familienname kann sich aber auch auf ein Dienst- bzw. Abhängigkeitsverhältnis (z.B. auf den Bewirtschafter oder Bebauer eines Königsgutes) beziehen.
Ein früher Beleg ist Cuenzi der Kuneg, Bauer aus Eimeldingen (Baden) a. 1296.

Küppers

 Patronymische Bildung (starker Genitiv) zu "Küpper. Im Westen Deutschlands verbreiteter Berufsname, der auf eine mundartliche (niederrheinische) Form von "Kuper, Küper zurückgeht. Berufsnamen zu mnd. kuper >Küfer, Fassbinder<, "Böttcher

Rauch

1) "Rau.
2) Berufsübername zu mhd. rouch >Dampf, Rauch; Herd< für jemanden, der am oder mit Feuer arbeitete (etwa der Koch, der Schmied).
3) Übername nach der für den häuslichen Herd zu leistenden steuerlichen Abgabe (mhd. rouch).

Rödel

1) Aus einer mit -l-Suffix gebildeten Koseform von Rufnamen, die mit dem Namenwort hruod/hroth gebildet sind, entstandener Familienname.
2) Berufsübername zu mhd. rodel >beschriebene Papierrolle, Liste, Register, Urkunde< für den Schreiber.



Rückert
Aus einer Erweiterung von "Rucker, Rücker mit sekundärem -t entstandener Familienname.
Bekannter Namensträger: (18./19. Jh.). Seine Vorfahren schrieben sich noch im 16. Jh. Rucker.
1) "Rudiger, Rudiger, Rüdiger:
Auf den gleich lautenden Rufnamen zurückgehende Familiennamen. Aus der Vollform (hruod = althochdeutschen Wort für Ruhm, Preis /hroth + ger) sind Familiennamen wie Riediger, Rüdger, Rüttger, Rödiger, Röttger hervorgegangen. Bei den Familiennamen Rüger, Rieger, Rucker, Rücker handelt es sich meist um zusammengezogene Formen von Rudiger.
2) Gelegentlich Übernamen zu mhd. rücken, rucken >schiebend an einen anderen Ort bringen, rücken, zücken<.

 



Schmidtmer
Schmidt: Berufsname zu mhd. smit, mnd. smit, smet Schmied
Diese Form ist zurzeit der zweithäufigste Familienname in Deutschland. Der Familienname Schmidt einschließlich seiner Varianten (Schmid, Schmitt, Schmied, Schmedt u.a.) und Ableitungen (Schmitz, Schmidl, Schmidtke u.a.) ist deshalb so häufig, weil das Gewerbe auch in kleinen Orten auf dem Land betrieben wurde.
Von Beruf abgeleitet, nämlich von dem des Schmieds. In vielen Dörfern gab es im Mittelalter Schmieden, daher findet sich der Name Schmied oder eine seiner Varianten überall in Deutschland.
Wegen der weiten Verbreitung und der regional unterschiedlichen Schreibweisen erfuhr der Name zahlreiche Ausprägungen, die allesamt die gleiche Bedeutung haben.
Am weitesten verbreitet ist die Schreibung Schmidt, gefolgt von Schmitt und Schmid. Die selteneren Schreibweisen sind Schmied sowie die äußerst seltenen Schmit und Schmith und Smidt.

In den spätmittelalterlichen Städten spezialisierte sich das Metallhandwerk in zahlreiche Zweige; dies wird noch heute an den vielen Zusammensetzungen mit dem Grundwort "-schmidt" sichtbar: Blechschmidt ("Blecher), Eisenschmid(t), Goldschmidt, Kupferschmidt, Stahlschmidt nach dem verarbeiteten Material, Beilschmidt, Büchsenschmidt, Drahtschmid(t), Hackenschmid(t), Helmschmidt, Klingenschmidt, Messerschmid(t), Pfannenschmidt, Sensenschmidt, Waffenschmidt nach den hergestellten Produkten.
Familiennamen wie Bachschmid(t), Waldschmidt enthalten einen Hinweis auf den Standort der Schmiede.

Bei Familiennamen wie Schmitz, Schmedes handelt es sich um patronymische Bildungen im Genitiv.
Bei Familiennamen wie Schmidtchen, Schmidgen, Schmidtke, Schmidl, Schmidli(n) lässt sich heute nicht mehr ermitteln, ob solche Suffixableitungen ursprünglich einen schlechten, wenig angesehenen Schmied, einen kleinen Schmied oder einen jungen Schmied (im Vergleich zu einem älteren Namensträger) meinten.

Schulz

Schultz(e), Schulz(e):
Amtsnamen zu mhd. schultz, einer zusammengezogenen Form von mhd. schultheize >der Verpflichtungen befiehlt, Richter, Schultheiß<, vgl. "Schultheis(s).



Schäfer
 Allein in der Schreibweise "Schäfer" steht dieser Berufsname (zu mhd. schæfære >Schäfer<) an der 11. Stelle in der Ranghäufigkeit der deutschen Familiennamen und zeugt somit für die Wichtigkeit dieses alten Berufs. Nicht nur auf dem Land gab es Schäfer, sondern auch in den mittelalterlichen Städten. Da jeder Bürger sich nach Belieben Vieh halten konnte, wurden Hirten und Schäfer gelegentlich vom Rat der Stadt angestellt, so z.B. in München ("Schafhirt).



Selig
 1) Übername zu mhd. sælec, sælic, mnd. selich, salich >gut, glücklich, beglückt, Glück bringend, gesegnet, fromm, heilig< für jemanden, der Glück hatte oder für einen guten, wohlgearteten Menschen.
2) Als jüdischer Familienname Übersetzung des hebräischen Namens Baruch (>der Gesegnete<).



Terpe